Das Armenische Viertel ist eines der vier Viertel innerhalb der Mauern der Jerusalemer Altstadt. Die anderen Viertel sind das Jüdische, das Christliche und das Muslimische Viertel. Mit 14% von der totalen Fläche der Altstadt ist das Armenische Viertel das kleinste der vier. Viele der rund 2000 Einwohner sind mit der armenisch apostolischen Kirche verbunden. Die Armenier haben ihre eigene Sprache und Kultur und sind ethnisch weder Juden noch Araber.
Die Armenier stammen ursprünglich aus dem armenischen Hochland in Kleinasien (im heutigen Ostanatolien). Kurz nach Jesus' Tod konvertierten die Armenier zum Christentum und pilgern seitdem ins Heilige Land. Im 4. Jahrhundert n. Chr. kamen armenische Mönche in Jerusalem an. Die armenische Gemeinschaft in Jerusalem ist die älteste lebende armenische Diaspora auf der ganzen Welt.
Der armenische Gebäudekomplex ist innerhalb des Armenischen Viertels von einer Mauer umgeben und beherbergt die Jakobskathedrale, einen Konvent, eine Schule, Kirchen und Wohnhäuser. Auf dem Weg vom Jaffator bis zum Zionstor und zum Jüdischen Viertel gibt es viele kleine Läden, die wunderschöne handgemachte armenische Töpferware verkaufen. Armenische Keramik verziert auch andere Orte der Altstadt, beispielsweise den Felsendom und benachbarte Straßenschilder.
Eines der Highlights des Viertels ist das Mardigian Museum für Armenische Kunst, welches erleuchtete Manuskripte und Dokumente zur Geschichte der Armenier ausstellt. Eines der wichtigsten Ausstellungsstücke ist eine Druckerpresse, die von den Armeniern in den 1830er Jahren nach Jerusalem gebracht wurde und in der St. James Druckerei ab 1833 genutzt wurde.
Die Jakobskathedrale
Das Armenische Viertel wurde um die Jakobskathedrale herum gebaut, welche der Sitz des Armenischen Patriarchen von Jerusalem ist. Die verzierte Kirche aus dem 12. Jahrhundert beherbergt einen Schrein, der Jesus' Bruder Jakobus gewidmet ist. Jakobus wurde geköpft (Apostelgeschichte 12:1-2) und man sagt, dass sein Kopf in der armenischen Kirche Jerusalems verblieb, während sich sein Körper in Santiago de Compostela befindet. Nahe des Eingangs der Kirche kann man exquisite armenische Keramik sehen, zudem können Touristen den Hof und die Kirche jeden Tag von 15-15:30 Uhr besichtigen. Die Schätze des armenischen Patriarchats werden jährlich einmal am Jakobustag gezeigt.
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