Die Geburtskirche ist die Hauptattraktion in Bethlehem, sie steht an dem Ort, an dem Jesus vor über 2000 Jahren geboren wurde. Heute ist Bethlehem eine lebendige Stadt, sie befindet sich auf palästinensischem Hoheitsgebiet im Westjordanland, 10 km von Jerusalem entfernt.
Zur Geschichte der Geburtskirche
Die Bibel erzählt uns, dass Maria und Joseph ihre Heimat Nazareth verließen und nach Bethlehem reisten. Die Römer hatten entschieden, eine Volkszählung durchzuführen, sodass alle zu ihrer Familie reisen mussten, um gezählt zu werden. Joseph war aus dem Hause Davids, und Bethlehem war die Stadt Davids, sodass das Paar keine andere Wahl hatte, als trotz der Schwangerschaft Marias die lange Reise auf sich zu nehmen. Während dieser Zeit war es üblich, Häuser in der Nähe von Höhlen zu bauen, die als Schutz für die Tiere benutzt werden konnten. Als Maria und Joseph in Bethlehem ankamen und kein freies Zimmer mehr fanden, wurde ihnen angeboten, in einer Höhle bei den Tieren zu schlafen. Da sie keine andere Wahl hatten, ließen sie sich dort nieder. Weniger als ein Jahrhundert nach Jesus' Tod identifizierten Christen eine Höhle in Bethlehem als den Ort seiner Geburt. Im 4. Jahrhundert befahlen der erste christlich-römische Eroberer Konstantin und seine Mutter Helena den Bau einer Kirche über der heiligen Höhle der Geburt. In 339 n. Chr. wurde die Kirche eingeweiht. Im 6. Jahrhundert erlitt die Kirche durch ein Feuer Schaden und der Eroberer Justinian ersetzte sie durch eine größere, verzierte Kirche. 614 eroberten die Perser das Heilige Land und zerstörten die meisten Kirchen. Glücklicherweise blieb die Geburtskirche verschont, da sie ein Wandgemälde hat, welches die drei Weisen zeigt, die in der persischen Kleidung zoroastrischer Priester gekleidet sind. Im 12. Jahrhundert kamen die Kreuzfahrer ins Heilige Land und fügten Zwillingstürme zur Kirche hinzu, die jedoch nicht überdauerten. Sie fügten außerdem Wandgemälde hinzu, von denen noch Teile erhalten sind. Zwei Könige der Kreuzfahrer wurden in der Kirche gekrönt. Im 16. Jahrhundert wurde die Kirche von den Türken geplündert und beschädigt. 1482 bekam die Kirche ein neues Dach, welches von König Edward IV. von England finanziert wurde. Um 1800 herum litt die Kirche unter Erdbeben und wurde unter der osmanischen Herrschaft geplündert, da es viel Marmor und Blei in der Kirche gab, welches dann eingeschmolzen und für die Produktion von Kugeln benutzt wurde.
1847 wurde der silberne Stern, welcher den Ort der Geburt markierte, gestohlen. Daraufhin entbrannte ein internationaler Konflikt um die Kontrolle über die christlichen Stätten im Heiligen Land, in dem die Franzosen, Osmanen und Römer um Macht konkurrierten. Am Ende einigte man sich auf die geteilte Verantwortung für die Geburtskirche, welche zwischen der armenischen Kirche, den Katholiken und den Griechisch-Orthodoxen geteilt wurde. Die Griechen sind die Schutzherren der Geburtsgrotte. 2012 wurde die Geburtskirche in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.
Was es in der Geburtskirche zu sehen gibt
Wenn Sie sich dem Eingang der Geburtskirche nähern, passieren Sie den Krippenplatz und betreten die Kirche dann durch die Tür der Demütigung. Diese schmale und kleine Tür wurde entworfen, damit Plünderer nicht mit ihren Fahrzeugen bis in die Kirche fahren konnten. Es bedeutet aber auch, dass alle, die die Kirche betreten wollen, ihren Kopf beugen müssen, sobald sie die Schwelle betreten. Der wunderschöne Innenraum der Kirche ist von den Wänden mit goldenen Mosaiken geprägt. Der Raum wird von 44 bemalten Säulen in fünf Gänge geteilt. Durch eine Öffnung in den Steinen können Besucher noch einen Teil des originalen Mosaikbodens aus dem 4. Jahrhundert sehen. Das ewige Licht schafft eine besondere Atmosphäre, und die offene Decke zeigt den Blick auf die Dachsparren. Im südlichen Gang befindet sich ein achteckiges Taufbecken aus der justinischen Kirche aus dem 6. Jahrhundert. Früher stand das Becken auf dem Hochaltar. In der Kirche befinden sich mehrere Altäre, unter anderem der Altar der Beschneidung, der Hauptaltar mit der orthodoxen Ikonenwand und der armenische Altar der Drei Heiligen Könige. Die römisch-katholische Kapelle der Krippe hat Teile der Mosaike aus dem 12. Jahrhundert behalten. Der interessanteste Punkt in der Kirche ist die Geburtsgrotte, die über eine kleine Treppe erreicht werden kann. Dort wird das Andenken an die Geburt Jesu bewahrt, der exakte Ort der Geburt wird von einem silbernen Stern auf dem Marmorboden markiert. Über dem Heiligen Ort hängen 15 ewige Lichter.
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