Die deutsche Templerkolonie in Haifa

Über diesen Ort

Die deutsche Templerkolonie ist ein historisches Viertel in Haifa am Fuße des Berges Karmel, direkt unter den Baha’i-Gärten. Das Viertel besteht aus restaurierten Gebäuden, die um 1900 von deutschen Templern erbaut wurden. 


Wer waren die Deutschen Templer? 

Die Templer waren deutsche Christen, die es für ihre Berufung hielten, sich in Israel niederzulassen. Sie glaubten, dass sie durch ihre Rückkehr nach Palästina das Zweite Kommen Christi beschleunigen könnten. Sie kamen in Palästina an, angeführt vom protestantischen Christoph Hoffmann, und gründeten sieben Gemeinden, darunter die in Jerusalem, Tel Aviv und Haifa. Die Kolonie Haifa war die erste, die 1869 besiedelt wurde. Als die Templer in Palästina ankamen, waren das Land und die Annehmlichkeiten von den osmanischen Herrschern vernachlässigt worden. Die Templer begannen, das Land zu kultivieren, Mühlen und Ölpressen sowie erste Geschäfte im europäischen Stil zu eröffnen. Sie bauten ihre Kolonien mit Einfamilienhäusern, Gärten und angrenzendem Ackerland. Zu ihrer Blütezeit lebten in der deutschen Kolonie Haifa 750 Einwohner. Während des Zweiten Weltkriegs waren 34% der Templer der NSDAP angeschlossen und die Kolonie hisste die Hakenkreuzfahne. Ihre Unterstützung Deutschlands und der Nazibewegung führte zur Vertreibung der deutschen Templer durch die damals in Palästina regierenden Briten. Ende der 1940er Jahre gab es in Palästina keine deutschen Templer mehr. Der Name „Templer“ leitet sich aus dem neutestamentlichen Konzept ab, wonach der Körper der Tempel Gottes ist, der den Geist Gottes verkörpert und als Gemeinschaft den Tempel Gottes auf Erden errichtet. 


Was gibt es in der deutschen Kolonie in Haifa zu sehen?

Die Hauptstraße (Ben Gurion Boulevard) der Haifa Templer Kolonie ist wunderschön gepflastert, 30 m breit und beidseitig von Bäumen gesäumt. Die Häuser entlang der Straße sind ebenfalls aus hellem Stein gebaut und haben markante rotgeschindelte Dächer und Fensterläden. Jedes der Häuser trägt ein Schild, das Sie über die Geschichte der Unterkunft informiert. Heute sind in den Templerhäusern Boutique-Hotels, Kunstgalerien, Restaurants, Cafés und Bars untergebracht. Eines der Highlights der deutschen Kolonie ist Beit Am (Haus des Volkes). Es war eines der ersten Gebäude, das gebaut wurde und als Kultstätte und Gemeindezentrum diente. 

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