Die Grabeskirche, auch Auferstehungskirche genannt, ist die heiligste Stätte des Christentums weltweit, sie befindet sich im christlichen Viertel der Altstadt Jerusalems. Die Kirche enthält die letzten vier (manche sagen fünf) Stationen des Kreuzweges entlang der Via Dolorosa, u. a. Golgotha, wo Jesus gekreuzigt wurde und am Kreuz starb und das Heilige Grab, wo Jesus zur Ruhe gelegt wurde. Drei Tage nach seinem Tod ist er von dort wieder auferstanden. Seit dem 4. Jahrhundert ist die Kirche eine Pilgerstätte und wird heute von Christen und anderen Gästen aus der ganzen Welt besucht.
Zur Geschichte der Grabeskirche
Im 4. Jahrhundert reiste die Mutter des christlich-römischen Eroberers Konstantin des Großen, Helena in das Heilige Land. Sie erkannte religiöse Orte und ließ dort Kirchen errichten, um diese heiligen Orte kenntlich zu machen. Es wird gesagt, dass Helena Jesus' Grab und das wahre Kreuz entdeckte. Es wurden zwei miteinander verbundene Kirchen gebaut – eine über dem Grab und die andere um den traditionellen Hügel der Golgotha herum. 335 n. Chr. wurde die Kirche geweiht. Die Struktur der Kirche wurde über die Jahre verändert und erweitert. Sie litt unter menschlicher Zerstörung, Erdbeben und Feuer. Im 11. Jahrhundert und um 1800 wurde die Kirche renoviert und wieder aufgebaut. Elemente aus der byzantinischen Zeit, dem Mittelalter und der Kreuzfahrerzeit können in der Kirche erkannt werden. Die Hauptaufsicht über die Kirche hat die griechisch-orthodoxe, die römisch-katholische und die armenisch-apostolische Kirche. Die koptisch-orthodoxe, die äthiopisch-orthodoxe Tewahedo und die syrisch-orthodoxe Kirche spielen eine weniger wichtige Rolle. Obwohl die anglikanische und die protestantische Kirche keine Rolle bei der Unterhaltung der Grabeskirche haben, bleibt sie doch ein heiliger Ort für alle Christen. In der Kirche befinden sich viele Altäre, Schreine und wunderbare Kunstwerke. In der Kirche können sich bis zu 8000 Menschen aufhalten.
Highlights der Grabeskirche
Der Ort der Kreuzigung – Vom Kalvarienberg, wo einst das Kreuz Jesu stand ist nur noch eine Felsenrest übrig. Besucher können heute über eine kleine Treppe zum Ort der Kreuzigung gelangen. Es gibt eine katholische Kapelle neben der Kreuzigungsstelle (Station11) und den eigentlichen Kalvarienberg (Station 12). Durch ein kleines Fenster können Sie die Kapelle der Jungfrau sehen, wo Jesus vom Kreuz genommen wurde (Station 13). Zur Zeit der Kreuzigung befand sich Golgotha außerhalb der Stadt. Durch das Wachstum der Stadt befindet sich der Ort nun innerhalb der Stadtmauern, welche vor 500 Jahren gebaut wurden.
Die Adamskapelle – Unter der Kapelle auf dem Kalvarienberg finden Sie im Erdgeschoss die Kapelle Adams. Dort befindet sich ein Stück Fels des Kalvarienberges und der Ort, an dem Adam begraben wurde.
Der Stein der Salbung – Eine der ersten Dinge, die Sie beim Betreten der Kirche sehen, ist ein tischgroßer Steinblock auf dem Boden. Über ihm hängen verzierte Lampen, gespendet von verschiedenen christlichen Konfessionen. Auf diesem Stein wurde Jesus' Körper für das Begräbnis vorbereitet. Er wurde gewaschen und gemäß jüdischen Bräuchen in Leintücher gewickelt.
Mosaik – An der Wand hinter dem Stein der Salbung befindet sich ein wunderschönes Mosaik, welches die Salbung Christi darstellt.
Aedicule – Im Herzen der Kirche befindet sich eine Rotunde, ein runder Raum mit einer 20,5m hohen Kuppel. Dort befindet sich das Grab Christi, auch Aedicule genannt. Dieser kastenförmige Teil aus dem 18. Jahrhundert enthält die Engelskapelle, welche zur Kapelle mit dem Grab Christi führt (Station 14 der Via Dolorosa).
In der Kirche gibt es außerdem viele andere Dinge zu entdecken: Gräber aus dem 1. Jahrhundert, die St. Helena Kapelle, das Gefängnis Christi, die Kapelle des Kreuzes, die koptische Kapelle und die syrische Kapelle. In der Grabeskirche finden täglich Gebete und religiöse Zeremonien verschiedener christlicher Konfessionen statt. Zudem ist die Kirche auch der Austragungsort für Zeremonien an Weihnachten und Ostern. Beim Betreten der Kirche wird Ihnen die „unbewegbare Leiter“ auffallen, die an einem der oberen Fenster lehnt. Sie befindet sich seit 1757 dort und wurde durch Uneinigkeit zwischen den verschiedenen christlichen Konfessionen, welche die Kirche kontrollieren, nicht bewegt.
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