Die Klagemauer befindet sich im jüdischen Viertel der Altstadt Jerusalems. Die Kotel, auch bekannt als Klagemauer, ist ein Überrest der Stützwand, die unter Herodes dem Großen als Teil der Vergrößerung des Herodianischen Tempels (516BC-70AD) gebaut wurde. Die ursprüngliche Mauer umgab den Hügel, wo sich die Tempel befanden und der heute als Tempelberg (Tempel Moriah) bekannt ist.
Die Klagemauer im Lauf der Zeit
Der Tempelberg war und ist die heiligste jüdische Stätte weltweit. Auf diesem Berg wurde Adam erschaffen und Abraham band seinen Sohn Isaac und bot ihn Gott an. Auf dem Tempelberg wurde auch von Solomon der erste Heilige Tempel 957BC erbaut und 586BC vom babylonischen König Nebuchadnezzar zerstört. Nicht viel später, in 516BC wurde der Herodianische Tempel auf dem Berg erbaut und dann 70AD von den Römern während eines jüdischen Aufstandes zerstört. Die Römer zerstörten den Tempel sowie die umliegenden Gebäude und Mauern komplett. Jahrzehntelang waren die Ruinen des Tempels unter den Trümmern begraben und neue Gebäude wurden auf ihnen errichtet.
Nur kleine Teile der äußeren Stützmauern blieben über der Erde erhalten. Der 485m lange Teil der Mauer ist heilig für Juden, welche es als eine Verbindung zum heiligen Tempelberg sehen. Über die Jahre stand die Mauer immer wieder unter der Autorität verschiedener Regierungen und Mächte, trotzdem haben die Juden ihre Verbindung zum Tempelberg und der Mauer aufrechterhalten. Die Mauer heißt Klagemauer, weil die Juden über die Zerstörung des Tempels klagen.
Während der Jahrhunderte und bis zum Ende der britischen Besatzungszeit 1948 durften Juden nicht frei an der Klagemauer beten. Zwischen 1948 und 1967 war es Juden nicht erlaubt, die von Jordanien kontrollierte Altstadt Jerusalems zu betreten, sodass 19 Jahre lang kein Jude die Klagemauer besuchte. Nach dem Sechstagekrieg war Jerusalem wieder vereint und Juden hatten zum ersten Mal ungehinderten Zugang zur Kotel.
Die Klagemauer heute
Heute besuchen sowohl Juden als auch Nicht-Juden die Klagemauer, welche durch einen aufwendig gestalteten Platz davor für alle zugänglich gemacht wurde. Es ist ein traditioneller Ort, um eine Gebetsnotiz mit einer persönlichen Nachricht an Gott zwischen den antiken Steinen der Mauer zu platzieren. Zudem ist es vorgesehen, sich beim Besuch der Kotel entsprechend zu kleiden und die separaten Bereiche für Männer und Frauen einzuhalten. Montags und donnerstags ist es besonders voll und fröhlich and der Mauer, da Jungen aus Israel und der ganzen Welt ihre Bar Mitzvah feiern und zum ersten Mal an der Klagemauer aus der Torah lesen. Falls Sie mehr von der Klagemauer sehen wollen ist es möglich, unterirdisch durch Tunnel die ausgegrabene Weiterführung der Mauer zu sehen.
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