Madaba liegt 30 km südwestlich von Amman am alten King’s Highway und ist eines der beliebtesten Reiseziele in Jordanien. Madabas Geschichte reicht bis in die Bronzezeit zurück, in der Bibel (Num 21;30 und Josua 13:90) wird Madaba als moabitische Grenzgemeinschaft erwähnt. Die Stadt ist wegen ihrer byzantinischen und umayyadischen Mosaike sehr beliebt. Dank dieser Fundgrube antiker Mosaike wird Madaba auch „Stadt der Mosaike“ genannt.
Hauptattraktion von Madaba – die Karte von Madaba
Der Grund, warum Menschen Madaba besuchen, ist die älteste existierende Karte auf der Welt, die das Heilige Land zeigt und treffend als „Madaba Karte“ bezeichnet wird. Die Mosaik-Karte wurde aus mehr als einer Million winziger farbiger Mosaiksteine erstellt. Die Karte ist in den Boden einer Kirche in Madaba eingebettet. Auch wenn der Künstler, der das Mosaik schuf, unbekannt ist, wissen wir, dass es in der Mitte des 6. Jahrhunderts während der byzantinischen Ära hergestellt wurde. Das Mosaik hatte ursprünglich eine Fläche von mehr als 15,5 x 5,5 m, wobei die Karte ein Gebiet vom Libanon bis zum Nil darstellte. Leider ist nur etwa ein Drittel des Werkes erhalten geblieben.
Die Karte ist oben nach Osten ausgerichtet, wohingegen heutige Karten nach Norden zeigen. Der Jordan fließt von links (Norden) nach rechts (Süden). Obwohl es sich um eine primitive Darstellung des Heiligen Landes handelt, gilt sie als die genaueste Darstellung, die der modernen Kartografie vorausging. Die Karte von Madaba zeigt biblische Orte, Regionen, Orte, an denen wichtige Ereignisse stattfanden und Wahrzeichen, die auf Städte hinweisen. Jericho zum Beispiel ist von Palmen umgeben; Johannes wird dargestellt, wie er Jesus im Jordan tauft, und der Jakobs Brunnen wird in Sichem gezeigt. Auf der Karte sind auch Pflanzen und Tiere dargestellt, unter anderem ein Löwe, eine Gazelle oder ein Fisch im Wasser, auf dem es auch Boote und Fähren gibt.
Das Zentrum des vorhandenen Kartenausschnitts ist Jerusalem, dargestellt mit einem Blick von oben auf die „Heilige Stadt“. Die berühmte Stadtmauer, die römische Säulenstraße, die Cardo und Gebäude wie die Grabeskirche sind erkennbar. Die meisten Wahrzeichen stammen eher aus dem Neuen Testament als aus der hebräischen Tora. Im Jahr 746 erschütterte ein schweres Erdbeben Madaba und hinterließ die Stadt in Trümmern, die Stadt wurde verlassen und das Mosaik blieb vergessen. In den 1180er Jahren ließen sich Christen in Madaba nieder, um fernab der Verfolgung durch Muslime in anderen Teilen des Landes, die Stadt wieder aufzubauen. Als 1896 an der Stelle der frühbyzantinischen Kirche mit dem Bau einer neuen griechisch-orthodoxen Kirche begonnen wurde, wurde das Mosaik freigelegt. Bei der Konstruktion der neuen St.-Georgs-Kirche wurde das Mosaik in den Bau integriert.
Es gibt viele Spekulationen in Bezug auf den Sinn und Zweck der Karte in der Kirche. Eine möglicher Zweck könnte gewesen sein, Pilgern zu helfen, ihren Weg zu den Heiligen Stätten zu finden; oder um darzustellen, was Moses gesehen haben könnte, als er von dem nahen Berg Nebo herabblickte oder einfach um das Erlebnis bei Kirchenbesuchen zu intensivieren.
Weitere Sehenswürdigkeiten in Madaba
Besucher können sowohl die Mosaikkarte von Madaba als auch die Überreste von fünf anderen alten Mosaiken in Madaba sehen. Die Stadt beherbergt auch eine Fülle an Ausgrabungen, die die Geschichte der Stadt von der frühen Bronzezeit bis in die Neuzeit verkörpern, darunter befestigte Mauern aus dem 9. Jahrhundert vor Christus und ein 3000 Jahre alter Tempel aus der Eisenzeit. Weitere Attraktionen in Madaba sind die Mineralquellen von Hammamat Ma’in, die Webstuben des Dorfes Mukawir und der Archäologische Park Madaba.
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