Migdal war ein Dorf aus biblischer Zeit am Westufer des See Genezareth im Norden Israels und ein wichtiger Handelshafen, vor allem für gesalzenen Fisch. Der Name „Migdal“ kommt von dem hebräischen Wort „Turm“ und könnte sich auf Konstruktionen beziehen, an die Fische gehängt wurden, um in der Sonne zu trocknen. In der Bibel wird Migdal als Migdal Nunnaja oder Migdal der Fische bezeichnet. Zudem glaubt man, dass es die Heimatstadt von Maria Magdalena war. Jesus soll während seiner Priesterzeit in Migdal gepredigt haben, als er sich in der Nähe in Kapernaum aufgehalten hat.
Geschichte von Migdal
Bei archäologische Ausgrabungen wurden Überreste eines Fischerdorfes aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. bis 3. Jahrhundert n. Chr. entdeckt. U. a. wurde auch die Migdal-Synagoge ausgegraben. Sie gilt als die älteste Synagoge in Galiläa und soll zwischen 50 v. Chr. und 100 n. Chr. erbaut worden sein. Die Synagoge zeigte bunte Fresken und Mosaike, was für die damalige Zeit ungewöhnlich war. Der mit dem Bild einer siebenarmigen Menora geschnitzte Magdalena-Stein wurde ebenfalls in Migdal entdeckt. Heute nimmt die moderne Stadt den Platz des alten Dorfes ein.
Maria Magdalena
Texte aus dem 6. Jahrhundert schildern Migdal als Geburtsort von Maria Magdalena. Christliche Aufzeichnungen aus dem 8. und 10. Jahrhundert beschreiben eine Kirche in Migdal, in der auch Maria Magdalena lebte. Hier hat Jesus Marias Dämonen exorziert. Die Schriften christlicher Pilger aus dem 12. Jahrhundert beschreiben ebenfalls eine Kirche in Migdal. Die Kirche wurde möglicherweise im 4. Jahrhundert von der Mutter von Kaiser Konstantin, der heiligen Helena, in Auftrag gegeben. Helena hat den Standort einer Reihe wichtiger biblischer Stätten im Heiligen Land identifiziert. Im 13. Jahrhundert verwandelten die Mamluken-Herrscher die Kirche in einen Stall. Alle vier Evangelien erwähnen eine Anhängerin Jesu, die Maria von Magdalena hieß. Ihr Name bezeugt, dass sie aus Migdal Nunnaja stammt, dem Fischerdorf am Ufer des See Genezareth, an dem Jesus gelandet ist, als er: „…ein Schiff nahm und an die Küste von Migdal kam.“ Matthäus 15:39. Maria Magdalena gilt in der lutherischen, orthodoxen, anglikanischen und katholischen Tradition als Heilige, sie ist eine der wenigen Personen, die sowohl bei der Kreuzigung als auch bei der Auferstehung Christi dabei war.
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