Über diesen Ort

Der Karmel ist ein 38,6 km langes und 8 km breites Gebirge, das von der Mittelmeerküste bis Jenin im nördlichen Israel verläuft. Im Südwesten hat die Bergkette leichte Hänge, im Nordosten hingegen steile Bergwände. Die Bergkette befindet sich in einer strategischen Position zwischen dem Meer und dem Jesreeltal und stellt eine natürliche Barriere zwischen der Küstenregion und dem Tal dar. In der Antike gab es drei Wege über die Gebirgskette und der Berg Karmel ragte über die Via Maris. 

Der Karmel ist ein UNESCO Biosphärenreservat und beherbergt mehrere sehenswerte Orte, lokale Gemeinden und interessante Stätten. Der bekannteste Teil des Gebirges ist die Küstenstadt Haifa. Der Name Karmel kommt von dem hebräischen Wort für „frisch bepflanzt“. In dem Gebirge gibt es viele Höhlen, Vulkangestein und eine üppige Vegetation an den Hängen, die sich aus Pinien, Oliven, Lorbeeren und Eichen zusammensetzt. 


Der Karmel Nationalpark und das Naturreservat

Der Karmelwald liegt südwestlich der Gebirgskette und ist ein üppiger, grüner Teil des Landes mit dichten Wäldern und vielen Wanderwegen, Picknickplätzen, Gedenkorten, Bächen, Campingplätzen, Aussichtspunkten und der Möglichkeit für weitere Outdooraktivitäten. Mit etwa 20 Morgen Fläche ist der Karmel Nationalpark einer der größten seiner Art im ganzen Land und beherbergt viele verschiedenen Tier- und Pflanzenarten. Im Naturreservat gibt es verschiedene Gemeinschaften und Attraktionen, wie das Drusische Begrüßungszentrum. 1989 und 2010 gab es im Park verheerende Waldbrände, bei denen große Waldflächen zerstört wurden. Seitdem wird großer Aufwand betrieben, um die Bäume wieder neu zu pflanzen. 


Heilige Orte im Karmel

Seit Jahrhunderten ist der Karmel Schauplatz religiöser Ereignisse. Aufgrund seiner erhöhten Lage hielten schon antike Zivilisationen wie die Kanaaniten den Karmel für einen guten Ort für Opfergaben. In dem Buch der Könige erfahren wir von einem Altar auf dem Berg. Im Buch Amos wird das Gebirge als Ort bezeichnet, an dem es möglich sei, sich vor Gott zu verstecken. Andere Hinweise im Alten Testament beziehen sich auf die Schönheit und die Vegetation des Berges. In der Bibel werden die Berge auch als Symbol für Fruchtbarkeit dargestellt. In den Bergen befinden sich mehrere religiöse Monumente. 


Der Prophet Elias und der Karmel

Elias ist in allen drei monotheistischen Glaubensrichtungen eine religiöse Figur. Im Alten Testament (Könige I 18:1-40) lesen wir etwas über einen Wettstreit zwischen dem Gott der Israeliten und einem heidnischen Gott, der auf dem Gipfel des Karmel stattfand. Der israelitische König Ahab heiratete Jezebel, eine Phönizerin. Sie sorgte für die Abkehr des Königs vom israelitischen Gott und ließ israelitische Priester ermorden. Elias bat den König, 450 heidnische Priester (Priester der Baal) auf dem Karmel zu versammeln. Er sagte den heidnischen Priestern, sie sollten für Baal beten, damit sich ein Feuer für das Anzünden eines Opfers entfachen würde. Die Priester flehten ihren Gott vergeblich an. Elias bereitete daraufhin einen Altar mit einem Opfer für seinen Gott vor. Obwohl der Ort feucht war, kam das Feuer vom Himmel und entzündete das Opfer. Heute befindet sich das Muhraqa-Kloster an dem Ort des Wettstreits. 


Elias Höhle

Vom Stella Maris Kloster führt ein Pfad am Hang des Berges herunter zu einer zweiten Höhle – der Höhle von Elias. Man glaubt, dass Elias vor der Konfrontation mit den heidnischen Baal-Priestern hierher kam. 


Die Karmeliter

Das Stella Maris Kloster befindet sich hoch oben an der westlichen Seite des Karmel mit Blick aufs Meer. Es ist das Hauptquartier des katholischen Karmeliterordens. Der Orden wurde im 12. Jahrhundert während der Zeit der Kreuzfahrer auf dem Berg gegründet (daher kommt der Name). Unterhalb des Klosters ist eine kleine Höhle, wo der Prophet Elias gewohnt haben könnte. Während der Zeit des Alten Testaments war es normal, dass Menschen in Höhlen im Karmelgebirge lebten. Außerhalb des Klosters können Sie eine Statue von Elias sehen, welche an den Sieg Gottes über die Propheten des Baal erinnert. 


Die Gärten der Bahai

Die Gärten der Bahai sind ohne Zweifel die bekannteste und schönste religiöse Stätte auf dem Karmel. Sie liegen im Zentrum Haifas und erstrecken sich über einen Kilometer entlang den Hängen des Karmel. Die 19 Terrassen der Gärten schmiegen sich an den Hang des Berges. Das Design soll Besucher inspirieren und Harmonie und Einheit bringen. In der Mitte der Terrassen führt ein Pfad hinunter und die Gärten sind zudem mit Statuen, Springbrunnen, Rasenflächen und Beeten geschmückt. Alles wird von einem Team aus 200 freiwilligen Gärtnern penibel in Stand gehalten. Auf der zentralen Terrasse befindet sich ein kleiner weißer Schrein mit einer goldenen Kuppel. Der Gründer des Glaubens der Bahai und zudem Autor vieler heiliger Schriften, der Bab, liegt hier begraben. Besucher können sich die Gärten ansehen oder von dem Aussichtspunkt auf dem Balkon den Panoramablick über die Gärten, Haifa und die Bucht genießen. 


Muslimische Gemeinschaft Ahmadiyya

Auf dem Karmel befindet sich die größte Ahmadiyya Moschee des Landes, sie ist bekannt als Mahmood Moschee on Kababir. Die Architektur der Moschee ist einzigartig und sie hat zudem zwei Minarette. Die Ahmadiyya-Gemeinschaft wurde in Indien zur Zeit der britischen Kolonialherrschaft am Ende des 19. Jahrhunderts gegründet. Der größte Unterschied zwischen Ahmadiyya-Muslimen und anderen Muslimen ist ihr Glaube an den Gründer der Bewegung, Mirza Ghulam Ahmad als Messias und Mahdi. 


Gemeinden auf dem Karmel

Zichron Ja'akow, eine wunderschöne historische Stadt, ist bekannt für ihren Wein, ihre Kunstgalerien und ihre gepflasterte Fußgängerzone. Die Stadt gehörte zu den ersten zionistischen Siedlungen in Israel, die 1882 von 300 rumänischen Familien gegründet wurde. Einige der ursprünglichen Häuser gibt es noch, unter anderem die Ohel Yaakov Synagoge. 


Ein Hod

Auf der westlichen Seite des Karmel, kurz vor Haifa, befindet sich diese kleine Künstlerkolonie mit vielen faszinierenden Studios und Galerien. Sie können dort in einem der ruhigen Cafés essen und sich die Galerien und Studios ansehen. 


Haifa

Haifa ist mit Abstand die bekannteste und größte Stadt im Karmel und sogleich die drittgrößte Stadt Israels. Die Stadt wurde an den Hängen des Karmel und zwischen dem Fuß des Gebirges und dem Meer erbaut. In Haifa befindet sich ein wichtiger Hafen, begünstigt durch die natürliche Bucht. Die Bevölkerung der Stadt ist multi-ethnisch und multikulturell, es gibt viele Museen, Strände, eine historische deutsche Kolonie, eine Gondel zum Karmelgebirge und viele andere Attraktionen. Zudem gibt es in Haifa die einzige U-Bahn Israels, wobei es sich eigentlich um eine unterirdische Standseilbahn mit einer Spur und sechs Stationen am Karmel handelt. 

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