Die Klippen von Rosch HaNikra befinden sich in einer majestätischen Position am nördlichsten Punkt von Israels Mittelmeerküste, nur wenige Meter vor der israelisch-libanesischen Grenze. Das blaue Meer kracht gegen die weißen Klippen und dadurch, dass das Licht von den weißen Klippen reflektiert wird, wirkt das Wasser wunderschön türkis. Die Klippen sind durchsetzt von natürlichen Grotten, welche heute für Touristen zugänglich sind. Die Höhlen sind wahrscheinlich bei einem Erdbeben entstanden, welches Risse und Spalten ins Kalkgestein machte, sodass der Regen langsam dort einsickern konnte. Über tausende Jahre tropfte der Regen hinunter und die Wellen des Meeres griffen den Kalk- und Kreidestein an. Heute gibt es ca. 200 m an Höhlen, Tunneln und Kammern, welche ein Labyrinth in den Klippen Rosch HaNikras bilden.
Eine kurze Geschichte Rosch HaNikras
Die strategisch günstige Lage von Rosch HaNikra auf der Route von Europa, der Türkei, Syrien und dem Libanon hinunter ins Heilige Land und weiter nach Ägypten, Afrika und zur Arabischen Halbinsel haben es zu einem Durchgangsort für Armeen, Pilger und Handelskarawanen gemacht. Unter den Armeen, die an Rosch HaNikra vorbeizogen waren Assyrer, Perser, Römer, Griechen, Osmanen und Kreuzfahrer. Während des Ersten Weltkrieges übernahmen die Briten Palästina von den Osmanen und deren Verbündeten, den Deutschen, während die Franzosen den Libanon und Syrien einnahmen. Um ihre Truppen leichter bewegen zu können und um eine Verbindung zu den französischen Verbündeten zu schaffen, bauten die Briten eine Straße entlang der Küste, die durch Rosch HaNikra führte. Dabei wurden jegliche Überreste von bzw. Hinweise auf antike Routen zerstört. Im Zweiten Weltkrieg planten die Briten eine Zugstrecke zwischen Istanbul und Kairo. Südafrikanische Truppen wurden dafür angeheuert, drei Tunnel durch die Felsen der Klippen von Rosch HaNikra zu bauen. Zudem bauten die Briten und ihre Alliierten eine Hängebrücke in Rosch HaNikra. Die Brücke diente den Briten eine Weile unter anderem dafür, jüdische Überlebende aus Konzentrationslagern im Austausch für Menschen mit deutscher Abstammung nach Palästina zu bringen. Im Februar 1948 wurde die Rosch HaNikra Zugbrücke von jüdischen Widerstandskämpfern gesprengt, um die arabischen Truppen daran zu hindern, im Unabhängigkeitskrieg diese Route zu benutzen.
Einige Monate später wurde der Staat Israel gegründet. Da es zu teuer war, die Gleise zu reparieren, wurden die Tunnel geschlossen und sind seitdem geschlossen geblieben. Besucher in Rosch HaNikra können die antike Zugroute noch sehen und auch ein Ende eines geschlossenen Tunnels besichtigen. Der Grenzübergang zwischen Israel und dem Libanon wird hauptsächlich noch von UN-Personal genutzt. Das Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und dem Libanon von 1949 wurde an diesem Grenzübergang geschlossen. Viele Jahre lang konnten die Höhlen nur vom Meer aus erreicht werden, sodass nur Taucher und Schwimmer in den Genuss dieser kamen. In den 1970ern wurde eine Seilbahn gebaut, sodass jeder die Grotten besuchen kann.
Rosch HaNikra besuchen
Besucher können in Rosch HaNikra mit der kürzesten und steilsten Seilbahn der Welt bei einem Winkel von 60 Grad die 70 m hinab in die Höhlen fahren. Von dort aus haben Sie eine brillante Aussicht auf die israelische Küste und können durch die Meeresgrotten gehen. Rosch HaNikra wird vom Kibbuz Rosch HaNikra verwaltet. An dem Ort befindet sich auch ein Café, ein Restaurant und ein Souvenirgeschäft. Ein Einführungsfilm vermittelt etwas über die Entstehung der Höhlen und ihre Geschichte. Für eine kleine Exkursion auf der Promenade entlang der Küste Richtung Süden können Sie ein Fahrrad oder einen Golf-Wagen mieten.
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