Die Milchgrotte (Magharet Sitti Mariam oder Grotte der Mutter Maria) ist eine christliche Attraktion in Bethlehem, nicht weit entfernt von der Geburtskirche. Es wird angenommen, dass es sich bei der Grotte um jene handelt, in der sich Maria, Joseph und das Jesuskind nach der Geburt versteckt haben und in der Maria ihr Kind stillte. Erstmals als heilig anerkannt wurde die Grotte im vierten Jahrhundert, im siebten Jahrhundert wurden Teile der Steinwand der Grotte zu verschiedensten Kirchen in Europa versendet. 1375 rückte die Milchgrotte ins Zentrum der Aufmerksamkeit von Papst Georg XI. In 1872 wurde um die Grotte herum eine franziskanische Kirche gebaut, neben der 2007 eine moderne Kapelle gebaut wurde, alle drei sind durch einen Tunnel miteinander verbunden.
Die Milchgrotte in der Bibel
Die Bibel nimmt nicht explizit Bezug auf die Milchgrotte, weswegen der Glaube an ihre besondere Bedeutung für Jesus Leben einen traditionellen Ursprung hat, statt auf ein spezielles biblisches Ereignis zurückzuführen ist. Die Heiligen Drei Könige besuchten Herodes auf ihrer Route, sodass dieser unmittelbar von der Geburt Jesu erfuhr. Er fürchtete sich vor dem Verlust seiner Machtposition, falls Jesus zu einem erwachsenen Mann heranwachsen würde. Deswegen orderte Herodes den Tod aller männlicher Babys an, die in Bethlehem geboren waren und zu diesem Zeitpunkt unter zwei Jahre alt waren. In Matthäus 2:13-14 steht geschrieben, wie ein Engel zu Joseph kam und ihn davor warnte, dass sein Kind geraubt werden würde, falls er und Maria nicht nach Ägypten fliehen würden. Jener Engel erklärte Joseph auch, dass sie in Ägypten verweilen müssten, bis es Entwarnung gab, da Herodes nach dem Neugeborenen suchen würde, um es umzubringen. So trug es sich zu, dass Joseph seine Familie nahm und mit ihr nach Ägypten floh, wo sie bis zum Tod Herodes blieben.
Laut der Bibel hat sich die heilige Familie auf ihrer Reise nach Ägypten kurze Zeit in der Grotte versteckt, bevor sie weiter flohen. Während des Aufenthalts hat Maria das Jesuskind gestillt, wobei ein Tropfen Milch auf den Boden der Grotte tropfte, wodurch dessen Oberfläche weiß wurde.
Die Kapelle der Milchgrotte
Die Kapelle, die die Grotte heute umschließt, wurde zwar erst 1872 gebaut, es sind jedoch immer noch Fragmente von Mosaiken, geometrische Motive und Sterne aus dem vierten Jahrhundert zu sehen. Die Grotte selbst hat eine unregelmäßige Struktur und ist aus weichem, weißem Stein gemacht. Neben der Milchgrotte ist ein Kloster der Anbeterinnen des heiligen Sakraments und ein Tunnel, der die Grotte mit der Kapelle des heiligen Sakraments verbindet.
Die Tradition der Milchgrotte
Christliche und muslimische Frauen, welche einen Kinderwunsch haben, besuchen die Kapelle und beten für Marias Fürbitten, um sie mit Fruchtbarkeit zu segnen.
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